Diskussion in Bad Brückenau: Chancen für den Altlandkreis Brückenau

Rund zwei Dutzend Interessierte folgten der Einladung Dr. Manuela Rottmanns zum politischen Kneipenabend nach Bad Brückenau in „Die Klappe“. Einem kurzen Bericht über die Eindrücke der Abgeordneten von ihrer Arbeit in Berlin folgte eine rege Diskussion, auf der sich auch Mark Decker, Küchenleiter und Familienvater aus Bad Brückenau und Direktkandidat von Bündnis 90/Die Grünen für die Landtagswahl, vorstellte.

Die Regierung habe das Land sicher durch den Winter geführt. Mit Solidarität innerhalb der EU und der Unterstützung durch Bürgerinnen und Bürger konnte russisches Gas ersetzt und Energie eingespart werden. Bremsen für Wind- und Solarenergie wurden gelöst, das 49-Euro-Ticket oder das Bürgergeld kommen bei den Menschen an. Große Reformvorhaben stünden gerade in der Beratung, etwa die Sicherung der Krankenhausversorgung. Wie stabil die Ampel-Koalition derzeit sei, wollte ein Gesprächsteilnehmer wissen. „Die Koalition ist ein Abbild der Gesellschaft, sie spiegelt so manchen Widerspruch innerhalb der Bevölkerung wider“, erwiderte Rottmann.  Anders als die Vorgängerregierungen lasse man Probleme nicht mehr einfach liegen. Dass dabei viel über den richtigen Weg diskutiert werde, gehöre dazu.

Auch das derzeit heiß diskutierte Gebäudeenergiegesetz wurde zum Thema.  Rottmann erläuterte das Ziel des Gesetzes: „Wir wollen die Menschen vor unkalkulierbaren Heizkosten schützen und ihnen beim Werterhalt ihrer Eigenheime helfen, mit klaren Rahmenbedingungen und gezielter Förderung, wenn eine Entscheidung über eine neue Heizung ansteht.“ Gemeinsam wolle man in den nächsten Wochen vor allem für ältere Eigentümer die Unterstützung noch deutlich verbessern. Die Erneuerbaren Energien seien eine einmalige Chance auf wirtschaftlichen Aufschwung in der Region um Bad Brückenau.  Entscheidend sei, dass diese Chance für Wertschöpfung in der Region durch den Landkreis beherzt ergriffen werde. „Dazu braucht es Interesse, Leidenschaft, einen Plan, wo wir in unserer Region hinwollen, und kompetentes Personal vor Ort.“ Sie erlebe eine Aufbruchsstimmung auf dem Land. „Ganz viele Leute in der Region haben energetisch schon einiges gemacht, diese Erfolgsstorys müssen erzählt werden.“

Einigkeit bestand darin, dass die Wertschöpfung aus den Erneuerbaren vor Ort bleiben müsse. Daher sei die frühzeitige Einbindung der Bürger und der betroffenen Akteure unerlässlich. „Tempo und Beteiligung sind kein Widerspruch, im Gegenteil: Gemeinsam und im Konsens geht es am Ende schneller“, so Rottmann.

Von der Diskussion zeigte sich Rottmann begeistert: „Während in Berlin oft nur darüber diskutiert wird, was alles nicht geht, und Ängste vor Veränderung geschürt werden, sind die Bürgerinnen und Bürger in Bad Brückenau viel weiter. Sie suchen nach Lösungen und bringen dafür viele Erfahrungen mit. Wir haben hier in der Region so viele Macher, das Potenzial ist enorm.“