Anlässlich der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts 2022 im Deutschen Bundestag erklärt die Bundestagsabgeordnete Dr. Manuela Rottmann:
Der Jahreswirtschaftsbericht der neuen Bundesregierung ist ein historischer Schritt: Er richtet das Scheinwerferlicht endlich auf die enorme Bedeutung der ländlichen Räume für die sozialökologische Transformation unserer Volkswirtschaft. Erstmals werden als Maßstab für eine gute wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr nur die nackten Zahlen des Bruttoinlandsprodukts oder die Exportstatistik herangezogen, sondern auch Maßzahlen der Lebensqualität im ländlichen Raum. Denn eine gute wirtschaftliche Entwicklung muss auch in der Fläche spürbar sein. Sie soll einen Beitrag zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse leisten.
So bilanziert der Jahreswirtschaftsbericht erstmals die Erreichbarkeit wichtiger Daseinsvorsorgeangebote für die Menschen im ländlichen Raum. Derzeit sind dort nur für rund 43 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sowohl ein Supermarkt, eine Post, eine Grundschule sowie eine ÖPNV-Haltestelle innerhalb eines Kilometers erreichbar.
Der Bericht zeigt auch, dass wir das Ziel, die Flächenversiegelung zu stoppen, bislang verfehlen. Landwirtschaftlich nutzbare Böden sind aber die unersetzliche Grundlage für Leben und Wirtschaften. Ein Wirtschaftssystem, das solche unersetzlichen Güter nicht schützt, hat keine Zukunft.
Die Aufnahme wichtiger Kennzahlen einer guten Entwicklung der ländlichen Räume in den Jahreswirtschaftsbericht zeigt: Wir wollen nicht nur eine engagierte Politik für das Land und gleichwertige Lebensverhältnisse versprechen. Das haben schon viele Regierungen getan. Sondern wir rücken die Lebensqualität im ländlichen Raum ins Zentrum der Politik aller Bundesressorts. Und wir lassen uns an diesem Ziel messen. Denn Deutschland geht es nur gut, wenn es auch den Menschen auf dem Land gut geht.